Pflegeleitbild

  1. Der Besucher steht im Mittelpunkt aller Bemühungen. Wir vertreten einhellig und mit Nachdruck die Auffassung, dass wir den Bedürfnissen des zu pflegenden Senioren in keinster Weise gerecht werden, wenn wir ihn als Summe seiner physischen Leiden sehen. Dies wird von uns als menschenunwürdige Sichtweise und Pflege empfunden und führt zu einer Verzerrung des Pflegeauftrags. Wir wollen unseren Besuchern Hilfestellung geben bei der Kompensation ihrer physischen und psychischen Defizite. Wir wollen ihre Potentiale fördern.
  2. Unsere Arbeit ist darauf gerichtet, dem Leben des Senioren wieder Sinn und Inhalt zu geben, die veränderte Situation zu bewältigen und die Erwartungshaltung auf das Machbare abzustimmen. Pflege und Betreuung sollen in erster Linie ganzheitlich verstanden werden, als eine umfassende Betreuung von Körper, Geist und Seele. Ausgehend von diesem ganzheitlichen Ansatz integrieren wir auch demente Besucher in das normale Alltagsgeschehen. Diese Integration und damit verbundene Kontinuität, sowie gezielte Gruppenangebote, sollen gerade diesem Personenkreis eine angemessene Sicherheit bieten und ihre Lebensqualität verbessern.
  3. Die ganzheitliche Pflege und Betreuung wird von uns für jeden Besucher individuell geplant, wirtschaftlich effektiv gestaltet und durch ein Dokumentationssystem unterstützt.
  4. Wir gestalten die Pflege und Betreuung der uns anvertrauten pflegebedürftigen Senioren gruppenbezogen und individuell. Die pflegerische und sozialtherapeutische Arbeit orientiert sich nicht nur an dem individuellen Grad der Erkrankung, sondern auch an der Bedeutung der Biographie des einzelnen Besuchers. Diese soll verstanden und in die Betreuung mit einbezogen werden.
  5. Die Organisationsform des Hauses und die anfallenden Arbeiten (incl. der Essenszeiten) lehnen sich so weit wie irgend möglich am normalen Tagesablauf eines Senioren an. Dieser Gedanke spiegelt sich ebenfalls in der räumlichen Gestaltung wieder. Die Vernetzung der therapeutischen Küche mit dem herkömmlichen Aufenthaltsraum ermöglicht es jederzeit sowohl aktive wie auch passive Besucher in den normalen Tagesablauf kontinuierlich zu integrieren. Unser Haus soll für alle Besucher ein “Zuhause” sein, indem sie tagsüber leben und wohnen dürfen und nicht nur untergebracht sind und therapiert werden.
  6. Die Angehörigen und Ärzte sind unsere Partner in der Sorge um das Wohlergehen unserer Besucher.
  7. Die Dienstplangestaltung soll eine besucher- und gruppenspezifische Pflege bzw. Betreuung ermöglichen.
  8. Die Pflege wird nach anerkannten Pflegestandards ausgerichtet.
  9. Wir nehmen aktuelle Fort- und Weiterbildungsangebote wahr und lassen Erkenntnisse der modernen Pflege- bzw. Betreuungsforschung in unsere praktische Arbeit einfließen.
  10. Die Senioren sind Partner in der Pflege und werden jederzeit in unser Handeln einbezogen. Wir bemühen uns um eine Stabilisierung oder Besserung des Befindens und wir setzen unsere gesamte Kraft in die Steigerung ihrer Befindlichkeit, denn nur so können wir dem Leben der Senioren nicht ausschließlich mehr Jahre hinzufügen, sondern den gewonnenen Jahren auch mehr Lebensqualität schenken.